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 |  | Elektrische Tips - LiFePO4-Batterien
 
 Die Zeit ist reif, einen Wechsel der Batterietechnologie für die Batteriebänke in Booten (und Wohnmobilen)
														ins Auge zu fassen.Bei der Bewertung der technischen Eigenschaften der bisher üblichen Blei/Schefelsäure-Batterien
														und der schon seit längeren verfügfbaren LiFePO4-Batterien war das bisher schon immer naheliegend, nur der überaus hohe
														Preis war das Haupthindernis für einen Wechsel. Seit einigen Monaten bröckelt dieser, und hat bei einigen Anbietern die
														Schwelle von 400€ / 100Ah/12V unterschritten
 Der Preis wird vermutlich in naher Zukunft weiter nachgeben, sodaß ein Wechsel naheliegend oder sogar zwingend ist.
 Beim Wechsel der Akkutechnologie von Blei/Schwefelsäure nach LiFePO4 sind einige Besonderheiten zu beachten:Der Bleiakku hat eine Nennspannung von 12V, die je nach Ladezustand von 10,5V bis 14,4V schwanken kann.
 Der LiFePO4-Akku hat 12,6V Nennspannung bei einer Variation von 12,0V bis 14,6V.
 Verbraucherseitig ist da kein Problem zu erwarten, nur beim Laden wird der LiFePO4-Akku wegen der geringfügig
														höheren Ladeschlußspannung mit einem auf Blei eingestellten Lader nicht wirklich ganz voll geladen werden können.
 Die Frage dabei ist, ob man das wirklich will bzw. haben muß, denn im Gegensatz zu Bleiakku mag der LiFePO4-Akku
														den vollgeladenen Zustand nicht und reagiert darauf mit vorzeitiger Alterung.
 So gesehen beläßt man seine Ladeeinrichtungen, also Lima-Regler, Solar-Regler, Windgenerator bei der gewohnten
														Einstellung, bekommt zwar den Akku nicht ganz voll, erhält dafür jedoch eine längere Lebensdauer. Dadurch
														vereinfacht sich auch der Wechsel, man holt Blei raus und stellt LiFePO4 rein. Man wird genug Probleme mit den
														mechanischen Anpassungen haben, wenn der neue Akku nicht in den alten Kasten paßt.
 Starter/Ankerwinsch/Bugstrahlruder: LiFePO4-Akkus sind für hohe Entladeströme
														weniger geeignet, das ist jedoch eine Domäne der Bleiakkus, die auf diesem Gebiet unbeststreitbare Vorteile
														haben.Es war schon immer sinnvoll, für diese Hochstromverbraucher separate Akkus zu haben, und diese Akkus möglichst
														nahe an ihrem Verbraucher zu plazieren, um Nachteile durch zu lange Leitungsverbindungen zu vermeiden. In diesem
														Fall ist es deutlich besser, diese Einzelstromkreise wie gehabt mit Bleiakkus zu belassen.
 Man sollte jedoch, um die speziellen Nachteile des Bleiakkus zu vermeiden, dafür sorgen, daß diese Akkus stets
														wirklich rappelvoll geladen sind. Dem kommt die spezielle Verbrauchscharakteristik für diese Verbraucher
														entgegen: Dem Akku werden kurzzeitig hohe oder sogar sehr hohe Ströme abverlangt, mit überaus langen Pausen
														ohne jeden Verbrauch.
 Um diese mit Bleiakkus bestückten Einzelnetze sinnvoll und wirksam mit dem LiFePO4-Bordnetz zu verbinden, sind
														spezielle Maßnahmen erforderlich, die bis jetzt in diesem Bereich unüblich sind: Man trennt die Verbindung B+
														der Lichtmaschine zur Starterbatterie auf, und legt diese Leitung zu der LiFePO4-Verbraucherbatterie, und trennt
														auch alle weiteren eventuell vorhandenen + seitigen Verbindungen dieser Netze auf. Zunächst ist die Folge, daß die
														Starterbatterie nicht mehr durch die Lichtmaschine geladen wird. Weil aber die übrigen Elemente des Motorstromkreises
														nach wie vor  verbunden sind, also Starter, Vorglüheinrichtungen und Motorinstrumente,etc., kann der Motor auf die
														übliche Weise gestartet und betrieben werden. Nur wird nicht mehr die Starterbatterie geladen, sondern die
														LiFePO4-Verbraucherbatterie.
 Um die Starterbatterie zu laden, greift man zu einem "Step-Up-Wandler", ein kleines elektronisches Gerätchen, das
														(aus chinesischer Produktion) seit etlichen Jahren erstaunlich preisgünstig zu haben ist, Dieser Step-Up-Wandler lädt
														die Motorbatterie aus der Verbraucherbatterie, sogar wenn deren Spannung niedriger ist als die Ladeschlußspannung
														der Motorbatterie. Dabei hat das Ding einen Wirkungsgrad von über 90%, kann allerdings keine allzu hohen Ströme
														liefern. Das ist auch nicht erforderlich, wie folgendes Rechenbeispiel zeigt:
 
 
															
																
																	| Rechenbeispiel 
																	
																	Beim Starten zieht der Anlasser vielleicht 400A und wenn die Maschine gleich anspringt, vielleicht 5 sec. lang. 
														Das entspricht einem erstaunlich niedrigem Wert von 1,8 Ah. Lädt man den Akku nach dem Start mit 3A, so ist dieser
														nach etwas mehr als 1/2 h wieder voll. Man sieht sofort, daß da reichlich Spielraum ist für schlechteren Wirkungsgrad,
														nicht so	gut anspringende Maschine und mehrere Startversuche.
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 Die gleiche Schaltung nimmt man für die anderen Hochstromkreise wie Ankerwinsch oder BugstrahlruderWeil diese Verbrauchscharakteristik den technischen Eigenschaften von Bleibatterien sehr entgegenkommt, werden die
														nicht nur immer betriebsbereit sein, sondern auch besonders lange halten.
 Die LiFePO4-Verbraucherbatterie wird nun von sämtlichen verfügbaren Ladequellen direkt geladen, wie Lima der Haupmaschine,
														Solarpanels, Windgenerator, Dieselgenerator, oder was sonst noch verfügbar ist.
 
													
																
																
																
																
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