FESTINA LENTE 

Sur le Pont d’Avignon L'on y danse, l'on y danse Sur le Pont d’Avignon L'on y danse tous en rond  Festina Lente auf ihrem alten Liegeplatz in Bahia  Mercedes-Benz OM615
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Technische Anleitungen - Hauptmaschine

Das Starten, fehlerfrei in Betrieb halten und Abstellen der Hauptmaschine muß perfekt und ohne Zögern durchgeführt werden. Man sollte daher diese Anleitung auch im Schlaf beherrschen!


Start:

Vor jedem Manöver unter Maschine muß der Hauptschalter für das 12V-Netz sowie der Hauptschalter für die Maschine eingeschaltet sein. Diese befinden sich an der großen Schalttafel in der Navigation. Es ist hierfür kein Schlüssel erforderlich, allerdings muß der Niedergang aufgeschlossen und die Navigation zugänglich sein.

Den Bereitschaftszustand erkennt man an der Instrumentenbeleuchtung am Motorpanel im Cockpit. Der Masteralarm ertönt, weil z.B der Öldruck noch 0 ist. Die Tankuhr zeigt den korrekten Wert an. Die Kontrollleuchte für die Lichtmaschine leuchtet.

Leerlauf einlegen!

Als erstes muß durch Betätigen des zugehörigen Tasters vorgeglüht werden. Die erforderliche Dauer des Vorglühens hängt von der Motortemperatur ab. So wenig wie möglich, soviel wie nötig!
Als Faustregel:
Bei sehr kaltem Motor bis zu 10sec.
Bei Sommertemperatur (>20°C) etwa 3 sec.
Bei betriebswarmem Motor garnicht vorglühen
Unmittelbar, sofort ohne jede Verzögerung nach dem Ende des Vorglühens den Taster für den Anlasser betätigen. Sobald der Motor anspringt, den Anlasser loslassen. Das ist nicht zu überhören!
Die erste Kontrolle unmittelbar nach dem Start ist der Blick über die Steuerbordseite nach dem Auspuff: Kommt Wasser?
Wenn nicht, muß sofort wieder abgestellt werden. Wenn der Impeller der Wasserpumpe schadhaft geworden ist, wirkt sich das nicht sofort, sondern erst nach dem erneuten Start aus.

Sobald der Motor rund läuft, was nach wenigen Umdrehungen der Fall ist, kann ein wenig Gas gegeben werden, und eventuell auch ein Gang eingerückt werden.
Solange der Motor die Betriebstemperatur noch nicht erreicht hat, sind hohe Drehzahlen unbedingt zu vermeiden!

Es ist empfehlenswert, den Motor geraume Zeit vor dem geplanten Manöver zu starten, damit bei Beginn des Manövers die Betriebstemperatur erreicht ist.
Beim Manövrieren niemals den Gang von Vor auf Rück oder umgekehrt durchreißen! Erst den Gang herausnehmen, in Leerlaufstellung warten bis die Motordrehzahl auf Leerlauf gesunken ist. erst dann wieder Gang einlegen!


Stopp

Zum Abstellen der Maschine den Fahrthebel auf Leerlauf stellen, den Motor kurzzeitig (3sec.) Im Leerlauf drehen lassen, dann den Stopp-Taster betätigen, bis der Motor steht. Nach einer längeren Vollgasfahrt erst abwarten, bis sich die Motortemperatur normalisiert hat. Erst dann dem Hauptschalter für Maschine ausschalten. Das Ausschalten des Hauptschalters allein bringt den Motor nicht zum Stehen!


Kontrollen

Vor, während und nach dem Motorbetrieb sind Kontrollaufgaben wahrzunehmen. Weil vom reibungslosen Motorbetrieb das Wohl oder Wehe von Schiff und Besatzung abhängt, ist das besonders sorgfältig zu beachten.
Bei Abweichungen von den Sollwerten ist sofort die Maschine zu stoppen und auf Fehlersuche zu gehen. Die Maschine darf erst wieder in Betrieb genommen werden, wenn die Ursache beseitigt ist.

  • Starterbatterie
  • Die Spannung der Starterbatterie wird auf dem Motorpanel angezeigt. Vor dem Start sollte sie über 13V betragen. Nach dem Start sollte sie über 12V betragen und kontinuierlich wieder auf ihren Maximalwert von 13,8V ansteigen.
  • Öldruck
  • Der Öldruck sollte unmittelbar nach dem Start auf ca. 6 Bar ansteigen. Wenn der Motor die Betriebstemperatur erreicht hat, wird der Öldruck auf etwa 5 Bar absinken. Bei Werten unter 5 Bar muß die Maschine sofort gestoppt werden.
  • Kühlwasserzufluß/Abfluß
  • Die korrekte Funktion der Kühlung muß permanent kontrolliert werden. Bei Unstimmigkeiten muß der Motor SOFORT abgestellt werden.
    Die Durchflußmenge wird auf dem Motorpanel angezeigt. Zu geringe Durchflußwerte lösen den Masteralarm aus. Der Rudergänger muß zusätzlich mit einem Ohr das Auspuffgeräusch überwachen, und kann durch einen Blick über die Seite den Wasserausfluß überprüfen.
    "Unterbrechung der Sekundärkühlung ist der am häufigsten vorkommende Fehlerfall! Ursache ist Plastiktüte vor dem Kühlwassereinlauf, Verstopfung des Grobsiebes, oder Versagen der Impellerpumpe
    Da muß sofort reagiert werden, weil sonst der Auspuff durch Überhitzung zerstört wird!"
  • Temperatur der Primärkühlung
  • Das Thermometer auf dem Motorpanel zeigt die Temperatur der Primärkühlung an. Diese enspricht zu Anfang der Umgebungstemperatur und soll auf den Normalwert von 90°C ansteigen. Werte bis 95°C sind normal. Achtung, bei Kühlproblemen steigt diese Temperatur erst mit großer Verzögerung!
  • Akustische Kontrolle des Antriebsstranges
  • Während des Motrobetriebes muß permanent auf ungewöhnliche Geräusche, ungewöhnliche Vibtationen und unmotivierte Drehzahländerungen geachtet werden.
    "Unregelmäßigkeiten im Antriebsstrang sind der zweithäufigste Fehlerfall. Ursache z.B. Fremdkörper im Propeller"


Wiederkehrende Kontrollen und Servicemaßnahmen

  • Vor jedem Motorstart muß der Ölstand mit dem Peilstab abgelesen werden.
    Der Füllstand der Primärkühlflüssigkeit muß am Vorratsgefäß (in der Backskiste) überprüft werden.
  • Vor jedem Motorstart muß das Schauglas des Dieselfilters auf Wasser und Verschmutzungen kontrolliert werden.
  • Vor- und nach jedem Manöver unter Motor muß der Betriebsstundenzähler abgelesen werden und der Wert im Logbuch eingetragen werden.
    Alle 100 Betriebsstunden ist ein Ölwechsel mit Filterwechsel durchzuführen.

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